Am 7. November 2022 schrieben die Klimareporter über die kleine feine Schicht der Superreichen der Welt und ihren Anteil an den das Klima schädigenden Emissionen. Unter anderem heisst es:
2021 gab es laut dem US-Magazin „Forbes“ weltweit 2755 Superreiche, die zusammen über 9,44 Billionen US-Dollar verfügten. Ihr Anteil am weltweiten Vermögen betrug demnach 45,8 Prozent. Laut dem Oxfam-Bericht ist jede*r von ihnen im Durchschnitt für so viele Emissionen verantwortlich wie eine Million Menschen der ärmeren 90 Prozent der Weltbevölkerung.
Ein Oxfam-Bericht über Untersuchungen zur Klimagerechtigkeit nahm sich die CO2-Bilanz der Wohlhabendsten vor. Demnach sind für den Anstieg der Treibhausgasemissionen in den letzten 30 Jahre vor allem die reichsten zehn Prozent der Menschheit verantwortlich. Eingerechnet sind dabei auch die CO2-Folgen der Investitionen, die Superreiche etwa an Aktienmärkten tätigen.
Experte Manuel Schmitt von Oxfam Deutschland kommentiert: Schon die CO2-Emissionen, die Milliardär*innen durch eigenen Konsum mit Privatjets, Superjachten und Luxusvillen verursachen, betrügen das Tausendfache der durchschnittlichen weltweiten Pro-Kopf-Emissionen. Rechne man die Emissionen hinzu, die durch ihre Investitionen mitverursacht werden, seine ihre Emissionen um ein Vielfaches höher.
Ihre kumulierten Emissionen betragen jährlich 393 Millionen Tonnen und damit so viel wie etwa ganz Frankreich. Der Bericht zeigt laut Oxfam aber auch, dass die Superreichen die Emissionsintensität ihrer Investitionen schon allein dadurch auf ein Viertel reduzieren könnten, dass sie ihre Investitionen in Fonds mit strengeren Umwelt- und Sozialstandards verlagern würden.
Schmitt sagte, in der Klimakrise spielten „die extreme soziale Ungleichheit und insbesondere die enorme Verantwortung der Superreichen“ eine große Rolle.
Der 7. November 2022 ist ein bisschen länger als ein Jahr vergangen. An den Fakten hat sich wohl eher nichts geändert. Müssen wir auf den Erkenntnisgewinn der Superreichen hoffen, der sie dazu bringt, die ihnen möglichen Maßnahmen zu treffen, die die Emissionen verringern? Oder muss die Politik eingreifen und etwa den Gebrauch von Privatjets, Superjachten und Luxusvillen mit Abgaben belegen, die selbst diese Männer und Frauen schwindlig macht?
Natürlich ist es so, dass immer drei Finger auf uns zurückzeigen, wenn unser Zeigefinger anklagend auf die Miliardär*innen zeigt. Aus der Verantwortung kommen wir nicht heraus. Schön jedoch wäre es, der/die Starke würde vorangehen und der Welt ein Beispiel geben.