Das M.1 erlebt Zeiten des Umbruchs. Zum 1.Januar des kommenden Jahres wird Katja Schroeder im Team neben Dr. Ulrike Boskamp als neue Leiterin der Arthur Boskamp-Stiftung tätig werden. Zudem endet mit der Finissage des Programms „Ghosting “ am letzten Oktoberwochenende die künstlerische Leitung von Agnieszka Roguski.
Auf der Homepage heisst es zum aktuellen Programm des M.1, dem Programmzyklus „Ghosting“:
Am Wochenende des 28. und 29. Oktobers findet die Abschlussveranstaltung unseres Programmzyklus GHOSTING statt. Neben einer letzten Führung durch die Ausstellung gibt es auch Präsentationen von Holo Comics, dem Filmclub M.1 und dem Internationalen Dorfmagazin 255ϛ1, die das global angelegte Programm lokal verorten. Außerdem stellt Fiona Schrading die Ergebnisse ihres Forschungsprojekts Wasteland? vor und wirft dabei einen Blick auf geisterhafte Spuren, die Kulturinstitutionen im ländlichen Raum hinterlassen. Das Wochenende markiert nicht nur das Ende des Programms, sondern auch der künstlerischen Leitung von Agnieszka Roguski am M.1 der Arthur Boskamp-Stiftung.
Unter Ghosting wird der unerklärte Abbruch von Kontakt, Gesprächen und laufenden Beziehungen verstanden. Unsere Kultur befindet sich länger schon in einem Wandel, den wir uns immer wieder klar machen müssen. Kommunikation über Facebook, Instagram, TicToc oder WhatsApp ist aus dem Leben nicht mehr wegzudenken. Beziehungen werden über Dating-Apps geknüpft und beginnen nicht mit einem kleinen Flirt in der Diskothek. Beziehungen abrupt und ohne Erklärung abzubrechen ist elektronisch um einiges leichter. Egal welcher Kanal genutzt wird ist es leicht wortlos zu brechen, zu ignorieren, erklärungslos zu verschwinden und in Verwirrung zurückzulassen.
Hinter dem Vorhang des Programms „Ghosting“ steckt eine Menge Aktualität, wenn man es zulässt, darüber nachzudenken. Auf der Malteser-Seite ist zu lesen:
Ghosting ist zu einem Massenphänomen des 21. Jahrhunderts geworden, obwohl das Phänomen an sich nicht neu ist. Schon immer haben sich Menschen einfach aus dem Staub gemacht, ohne eine Erklärung, ohne sich zu verabschieden. In unserem technisierten Alltag, in dem die meisten Menschen via Smartphone fast ununterbrochen mit ihrem Umfeld in Verbindung stehen, hat Ghosting jedoch eine neue Dimension angenommen.
Jenseits der Ausstellung haben die Beteiligten des Lokalprogramms der Arthur Boskamp-Stiftung ihre eigenen Gedanken zum Thema Ghosting bearbeitet und präsentieren am 28.Oktober die daraus resultierenden Ergebnisse.
Mit dem M.1 hat Hohenlockstedt eine für eine Gemeinde dieser Größe einen überragenden Ort der Kultur und hat es verdient besucht zu werden.