Geht`s noch?

Geht`s noch?

„Geht`s noch? Habt ihr sie noch alle?“ möchte man schreien. Am 29. September hat die Waldorfschule in Itzehoe ein Fest gefeiert, das ihr wichtig ist. So weit so gut. Nicht gut, sondern ekelhaft mutet es an, dass während dieses Festes symbolhaft ein besonderes Feuer entfacht  wurde.

Zusammen mit ihrer Kunstlehrerin hatten SchülerInnen der Waldorfschule Itzehoe einen Pappmaché-Drachen, der das „Böse“ darstellen sollte, gestaltet. Das Böse kam u.a.mit Barbie-Hut und einem rosafarbenen Fußballtrikot daher, das neben dem Logo des Clubs die drei Streifen der Marke „Adidas“, die jedoch mit dem Wort  „Gaydidas“ untertitelt waren, zeigte. War der Teufel, den die Waldorfschule hier dem Feuer übergab queer?

Barbiepink und das rosafarbene Inter Miami-Trikot waren Farben des Monsters. Die Farbe Rosa gilt als Symbol für Homosexualität, seit zuerst die Nationalsozialisten sie zur Markierung homosexueller Gefangener mit dem „rosa Winkel“ nutzten.

Am Schluss ging das Böse in Flammen auf. Fünf Brandpfeile, abgeschossen von Schülern der Waldorfschule Itzehoe, trafen den bösen Drachen in die Brust. Mitten hinein in das rosafarbene Trikot mit dem „Gaydidas“-Logo.

Tja, und was den Drachen betrifft… 5 Feuerpfeile brachten ihn zum Erliegen… Unter aller Augen ging der (sehr kreativ gestaltete) Bösewicht in Flammen auf. Der Sieg des Guten über das Böse, der Freiheit über die Gefangenschaft.“ (Waldorfschule Itzehoe, „Michaeli, das Fest der Freiheit„, 08. Oktober 2023)

Eine Verbrennung des „absolut Bösen“ in Gestalt eines woken, queeren, rosa Monsters mit dem Wort „Gay“ auf der Brust.  Uups, da haben die Verantwortlichen im besten (schlimmen) Fall nicht nachgedacht. 1933 wurden im Deutschen Reich Feuer entzündet. Man verbrannte Bücher.

Unsere SPD-Landtagsabgeordnete Birgit Herdejürgen schrieb zu der Aktion in einer Pressemitteilung: Das Bildungsministerium muss den Vorfällen nachgehen Zu den Vorfällen an der Waldorfschule in Itzehoe vom 29. September 2023 sagt die örtliche Abgeordnete, Birgit Herdejürgen:

„“Der Auftrag der Schule wird bestimmt durch das Recht des jungen Menschen auf eine seiner Begabung, seinen Fähigkeiten und seiner Neigung entsprechende Förderung und Ausbildung, durch das Recht der Eltern auf eine Schulbildung ihres Kindes sowie durch die staatliche Aufgabe, die einzelne Schülerin und den einzelnen Schüler auf ihre Stellung als Bürgerin und Bürger mit den entsprechenden Rechten und Pflichten vorzubereiten.“
So steht es im Schulgesetz und daraus erwächst eine besondere Verantwortung, auch für die Ersatzschulen. Weder „woke“ noch „queer“ dürfen Kindern als Böse vermittelt werden, was auch immer von archaischen Ritualen sonst zu halten ist. Wir haben das Bildungsministerium aufgefordert, den Vorwürfen gegen die Waldorfschule Itzehoe nachzugehen und dem Bildungsausschuss bei seiner nächsten Sitzung am 2. November über die Ergebnisse zu berichten.“

Eine Antwort zu “Geht`s noch?”

  1. Helga sagt:

    …und einmal mehr fehlen Worte… ergreifen Beklommenheit und Schrecken Besitz…

    Es gilt, NIEMALS damit aufzuhören, das schreiende Unrecht der beliebigen und ungleichen Behandlung von Menschen, durch Kreaturen, die sich für etwas Besseres halten (oder überzeugt daran glauben, zu etwas Besserem berufen zu sein) zu verurteilen!

    Die Stille der eigenen Fassungslosigkeit darf nicht das letzte Wort sein…

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