Die Fesche Lola …

Die Fesche Lola

… und das Marc-Uwe Kling – Erlebnis.

Ich höre zuweilen gern ein Hörbuch von Marc-Uwe Kling. Der ist in den 2000 er-Jahren (Mein Gott, wie lange her sich das anhört) auf der Bühne der Kabarettisten aufgetaucht und hat sich über Sozialdemokraten lustig gemacht.

Einst stand ein Känguru vor seiner Tür und eine wunderbare Freundschaft begann. Gemeinsam erlebte Geschichten, Verwicklungen und Abenteuer erzählt Kling in den „Känguruchroniken“.

Aus dem Leben gegriffen ist die Geschichte vom VX 2000. Das Känguru hat einen Handwerker bestellt, weil die Heizung kaputt ist. Marc-Uwe leidet unter einer panischen Angst vor Handwerkern. Als der Handwerker Ronny klingelt, öffnet Marc-Uwe die Tür, sieht den Handwerker und rennt kopflos ins Bad, um sich zu verstecken.

Ronny, der Handwerker in der Geschichte, spricht sofort, als er sich der kaputten Heizung widmet, in seinem Fachjargon und scheint selbstverständlich davon auszugehen, dass er verstanden wird. Während das Känguru hartleibig und selbstbewusst danebensteht, wundert Ronny sich über den wimmernden Marc-Uwe hinter der Badezimmertür.

Der Grund von Marc-Uwes Phobie: „Er (der Handwerker) gibt mit jeder Geste zu verstehen: „Du bist keen richtjer Mann.“

Also mehr oder weniger subtile Erniedrigung durch Sprache und Gestik.

Panische Angst vor Handwerker*innen habe ich nicht, Klings Phobie allerdings kann ich ansatzweise verstehen. Ich habe mir eine für Nicht-Hanfwerker mehr oder weniger komplexe Maschine bei einem Verleiher ausgeliehen und der Mann hinter dem Tresen hat mir erklärt, wie das Gerät funktioniert. vier andere Kunden standen hinter mir. Mit einer kurzen Erklärung über die Funktionsweise an mich wandte er sich den anderen Kunden zu, überzeugt davon, dass ich schon klarkommen würde, so als Handwerkerin unter Handwerkern. Dass ich seinen Erklärungen nur holprig folgen konnte, ist ihm nicht in den Sinn gekommen und ich habe mich nicht getraut nachzufragen.

Wenn ich da so drüber nachdenke, ist das aber doch gar keine Spezialität der Handwerker, einfach die Kompetenz des Gegenüber vorauszusetzen. Trifft doch auf uns alle zu. In unserer Blase reden wir alle in unserem Jargon. Wenn dann ein Mensch zufällig dazu kommt, der eigentlich nicht unserer Blase angehört – also z.B. ein*e Handwerker*in auf eine Horde von Kommunalpolitiker*innen- trifft, kann es passieren, dass keiner den anderen wirklich versteht.

Macht schon Sinn, sich bisweilen Gedanken darüber zu machen, was man so sagt.

 

 

 

 

Schreibe einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.